
Spirituelle Notfallunterstützung
Es kommt vor, dass Menschen nach Erfahrung mit psychoaktiven Substanzen über Tage oder Wochen völlig verstört sind, sie die Welt und ihr Leben nicht mehr verstehen und nicht mehr wissen, wie sie funktionieren sollen. Dies kommt gerade bei spirituellen Erfahrungen vor, weil hier meist jeglicher Bezugsrahmen fehlt, eine Erfahrung einordnen und daher integrieren zu können.
Dies ist nicht eine Folge der Substanz selbst, sondern entweder einer besonders erschütternden Erfahrung oder wenn die Umgebung und die Umstände, in denen man die Substanz zu sich nimmt (Setting), nicht angemessen sind. Es hat in ganz seltenen Fällen mit überhöhter Dosis oder einem unzulässigen Mischgebrauch zu tun, meist hingegen mit der intendierten, aber in der Tiefe nicht verstandenen Absicht, nämlich, dass wir Zustände erreichen (wollen), die wir so bewusst noch nie erlebt haben – und die uns daher schrecken oder in Panik versetzen, weil wir meinen, wir würden unsere Identität, unser Ich oder unser Selbst verlieren, gerade weil sie so ganz anders sind als alles, was wir bisher erlebt haben.
Für solche Menschen ist es hilfreich und oft dringend nötig, dass sie im Nachhinein mit erfahrenen und geschulten Menschen das Erlebnis besprechen und aufarbeiten können. Mit einer Metapher könnte man sagen: die psychedelische Erfahrung kann dazu führen, dass etwas in lauter Teile zersplittert (Desintegration). Die Integration bedeutet dann, dass die Teile wieder zu einem Ganzen zusammengesetzt werden. Wachstum ist möglich, wenn die Teile nicht mehr ganz gleich zusammengesetzt werden müssen, sondern sich das Bild – vielleicht auch nur leicht – verändern darf.
Das Institut für Substanzunterstützte Therapie bietet Unterstützung in spirituellen Notfällen an und greift hierzu auf ein Netzwerk von Therapeutinnen und Therapeuten zurück, die alle über langjährige einschlägige Erfahrung verfügen. Das Besondere dabei ist, dass das Institut Begegnungen mit anderen Wesen nicht, wie viele andere, grundsätzlich als rein innerpsychische Phantasie abtut und dadurch zu einer Entwertung und weiteren Destabilisierung der Klienten bzw. des Klienten beiträgt, sondern diese ernst nimmt.